Rezension: "Sven Friedrich und Gerhard K. Englert: Der Klassik(ver)führer – Wagners Ring-Motive"

"Ein Muss für jeden Wagner-Freund und Kenner: Endlich gibt es eine Sammlung der musikalischen Leitmotive des „Ring“, vorgestellt in der Reihenfolge ihres Erscheinens und mit fachkundigen Kommentaren erläutert. Die Autoren Sven Friedrich, Leiter des Richard-Wagner-Museums, Haus Wahnfried, in Bayreuth und Gerhard K. Englert, Herausgeber des „Klassik(ver)führers“, bieten dem Hörer einen kompetenten und schnellen Einstieg in Wagners „Ring des Nibelungen“. Dem Kenner wird so weiterer vertiefter Genuss der Materie gewährt. Wagner-Neulinge sind ebenso angesprochen. Das Booklet enthält die entsprechenden Notenbeispiele. Die Motive sind in separaten Tracks ansteuerbar, so dass diese Datenbank der Ring-Motive auch als Repertorium benutzt werden kann. "

von:
Gaby Helbig
für richard-wagner-web.de
07.11.04
Rezension: "Gerhard K. Englert: Wagners Ring-Motive"

" Nach den viel gerühmten ersten Ausgaben der Hörbuchreihe "Der Klassik(ver)führer" legt Herausgeber Gerhard K. Englert nun in Zusammenarbeit mit Sven Friedrich einen Sonderband vor mit dem Untertitel "Wagners Ring-Motive". Nach dem bewährten Muster werden die Leitmotive des "Ring der Nibelungen" mit fachkundigen Kommentaren erläutert. Die Sprecherrolle hat dazu mit Kammersänger Wolfgang Schmidt ein Fachmann übernommen, der selbst bereits Erfolge als Wagner-Sänger feiern konnte. Schon mancher hat sich vor dem gewaltigen Opus Richard Wagners mit seinen 16 Stunden Aufführungszeit gescheut, zumal die Handlung recht kompliziert erscheint. Diesen zwei CDs aber gelingt es auf hervorragende Weise, eben dieses Handicap zu überwinden. Besonderes Lob gebührt dabei der kombinierten Vermittlung von Libretto und Musik. Da wird der intensive Zusammenhang zwischen gesungenem Text und musikdramatischer Fortentwicklung des Geschehens transparent und in klarer Reduktion auf die wesentlichen Handlungsstränge verstehbar gemacht. Auch für Einsteiger und Wagner-Entdecker stellt sich eine ganz neue Faszination des Monumentalwerkes ein, wenn sie diese Schlüssel zum Verständnis des ebenso mythischen wie dramatischen Geschehens nutzen. Doch auch Wagner-Kenner werden begeistert sein, wie stringend sich der Handlungsablauf anhand der prägnanten Themen nachverfolgen lässt, schließlich war die Musik und hier insbesondere die der immer wieder zum Grandiosen neigenden Leitmotive mehr als 'nur' die Begleitung des gesungenen Textes. Dieser Sonderband des "Klassik(ver)führers" ist damit ein Opernführer der Sonderklasse, zudem wartet das Booklet für den Genießer noch mit einigen erhellenden Notenbeispielen der vorgestellten Leitmotive auf."

von:
Wolfgang A. Niemann (wan/JULIUS)
Kennziffer: SB 164, Dez. 2004

aus: www.buchrezensionen-online.de
Rezension: Ringsherum

Wolfgang Wagners "Ring des Nibelungen": Einzigartig und beeindruckend steht die monumentale Tetralogie seit jeher auf dem Olymp des Opernrepertoires. Beinahe vier volle Abende wollen geopfert sein, um das Kunstwerk zur Gänze zu erschließen. Und selbst dann noch scheint es ohne Vorbereitung und –wissen nahezu unmöglich, die Vielschichtigkeit und Komplexität des Werkes zu durchdringen. Schon allein die Handlung lässt sich nicht mal eben in drei Sätzen umreißen, geschweige denn ihre musikalische Umsetzung. Und deshalb gibt es auch weit mehr als einen Regalmeter spezielle Ring-Literatur, die dem Wissbegierigen erklärt, was er in der Oper gesehen hat, oder hätte sehen können.
In der Tat erscheint es sinnvoll, ganz besonders dieses Stück nicht gänzlich ohne Vorbereitung zu genießen. Eine Hilfestellung ganz besonderer Art bietet hierbei die neue Ausgabe des "Klassik(ver)führers", die den schlichten Titel "Wagners Ring-Motive" trägt. Wie schon von den bereits erschienenen CDs der Reihe bekannt, kombiniert der Klassik(ver)führer originale Musikausschnitte mit erläuternden, gesprochenen Kommentaren, um den musikalischen Kontext zu erläutern - Herausgeber Dr. Gerhard K. Englert setzt auch dieses Mal wieder auf Sprecher Wolfgang Schmidt.

Auf zwei Audio-CDs stehen hier vor allen Dingen die musikalischen Leitmotive aus "Das Rheingold", "Die Walküre", "Siegfried" und "Götterdämmerung" im Mittelpunkt. Sie werden in der Reihenfolge ihres Erscheinens vorgestellt und erklärt. Fast beiläufig erhält der Hörer dabei einen Überblick über die gesamte Handlung der Tetralogie, lernt alle handelnden Personen kennen und wird über deren Beziehungen untereinander informiert.
Jedes Ring-Motiv erhält auf der CD seine eigene Tracknummer und ist damit auch separat und schnell anwählbar. Etwas schade ist, dass die Motive nie direkt am Anfang eines Tracks zu finden sind, sondern zumeist in Audio-Kommentare eingebettet sind. Der größtmögliche Bedienkomfort wäre sicher jeweils ein eigener Track für Motiv und Kommentar gewesen. Der Nachteil einer solchen Lösung wären natürlich unverhältnismäßig viele, stellenweise sehr kurze, Titel gewesen – insofern ist der vorliegende Kompromiss wahrscheinlich die praktikabelste Lösung.

Wer den Klassik(ver)führer hört, der wird angenehm überrascht sein von der Einfachheit, in der die komplizierte Handlung des Rings aufgeschlüsselt wird. Unterlegt von den Motiven, die die Handlung in die Musik übertragen, kann sich so vor allem der Wagner-Neuling einen ersten Überblick verschaffen und mag sich angesichts der musikalischen Fülle des Werkes nicht mehr ganz so verloren vorkommen. Dabei sei nur noch kurz angemerkt, falls es nicht sowieso schon völlig klar ist, dass dies keine CD zum Musikhören ist. Die Ausschnitte der Oper sind allesamt gerade lang genug, um das entsprechende Motiv vorzustellen. Eine Lehr-CD, wenn man so will.

Für den Einsteiger bietet die CD ein ganzes Füllhorn von Informationen. Verständlich erläutert werden die Leitmotive des Rings in den ihnen angestammten Kontext gesetzt. Ein großes Plus ist dabei die komplette Handlungswiedergabe, ein kleines Minus der erwähnte eingeschränkte Bedienkomfort. Im Booklet sind viele der vorgestellten Motive auch als Notenbeispiel zu finden, ein kurzer Text führt noch einmal prinzipiell in die Thematik "Leitmotiv" ein.


Kritik von Daniel Röder, klassik.com 11.01.2005
Rezension: "Rheingold! Rheingold!"
                  Sven Friedrich und Gerhard K. Englert erläutern "Wagners Ring-Motive"


Die "Ring"-Tetralogie, dieses monumentale Gesamtkunstwerk, bedient sich des Formenreichtums des Welttheaters. Sie ist Schöpfungsmythos, Weltparabel, Mirakelspiel, Haupt- und Staatsaktion, Stationenstück, Masken- und Verwandlungsspiel, Gesellschaftstragödie, Schicksalsdrama, epischer Report und absurdes Endspiel in einem. Im Opernhaus können wir Wagners "Ring" in seiner ganzen Bedeutung erleben, auf einer CD lassen sich nur bestimmte Elemente dieser Bedeutung erklären. Aber die Erläuterung der Leitmotive im "Ring" kann zur Vorbereitung wie zur Nachbereitung eines Aufführungserlebnisses dienen, kann Unvertrauten wie Kennern gleicherweise von Nutzen sein.

Das Kunstwerk ist ja auf vielen Ebenen wirksam, und einige dieser Ebenen werden vom Künstler auf so intuitive Weise empfunden, dass er selbst keine Rechenschaft über sie zu geben weiß. Hier können Wagner-Spezialisten bestimmte Aspekte dessen, was Wagner, der Realist und Visionär in einer Person war, beabsichtigt und erreicht hat, erläutern, sie können Motive, Symbole, Sinnbilder, die Wagner absichtsvoll eingesetzt hat oder die sich ihm von selbst aufgedrängt haben, entschlüsseln und verstehen helfen, so dass sich die Faszination, das emotionale und geistige Erlebnis der Musik Wagners erhöht wie vertieft.

Die "verborgene tiefe Wahrheit"

Freilich kann das Verständnis dieser Bedeutungselemente niemals vollständig sein, weil ihr Ursprung letztlich im Unbewussten liegt. Leitmotive, wie sie auf dieser Doppel-CD untersucht und kommentiert werden, halten das Gesamtkunstwerk des "Rings" zusammen, verknüpfen die einzelnen Teile kontrapunktisch miteinander. Sie werden aus dem elementaren musikalischen Material vom Anfang des "Rings" an abgeleitet und bis zum Ende zusammengesetzt, symphonisch entwickelt, variiert oder beständig gehalten.

Sie sind ein Grund für die Eindringlichkeit, Schlüssigkeit und außerordentliche Einprägsamkeit der Wagner'schen Musik. Sie deuten häufig den unausgesprochenen Gedanken hinter der gesungenen Rede, den intrigierenden Charakter hinter dem einschmeichelnden Gebaren und die uneingestandene Absicht hinter der überzeugenden Handlung an. Sie bringen die "verborgene tiefe Wahrheit" (Richard Wagner) zum Ausdruck, deren Wagner sich deutlicher bewusst war als die meisten Künstler.

Gerade die "Darstellung des Unwillkürlichen", um die es Wagner zu tun ist, lassen die Sinnbilder aus dem Unbewussten hervortreten, und das Erkennen der musikalischen Sinnbilder, der Leitmotive in all ihren Veränderungen und Verknüpfungen lassen uns ihre Herkunft aus einem gemeinsamen Ursprung - dem Mythos - verstehen. Der Mythos ist unerschöpflich, weil er symbolisch ist und man so die Erleuchtung seiner "verborgenen tiefen Wahrheit" erfährt.

Etwa 38 Motive

Die Autoren der Kommentare sind Sven Friedrich, seit 1993 Direktor des Richard-Wagner-Museums mit Nationalarchiv und Forschungsstätte in Bayreuth, und Gerhard K. Englert, seit 2001 Herausgeber des "Klassik(ver)führers", eines Konzertführers zum Hören, dessen Konzept er nun auch auf Wagners "Ring" übertragen hat. Sprecher ist kein Berufenerer als Kammersänger Wolfgang Schmidt, der sich unter anderem als Wagner-Sänger von hohem Rang einen Namen gemacht hat. Den Siegfried hat er in Bayreuth von allen Sängern am häufigsten gesungen.

Der technisch hervorragenden Aufnahme zugrunde liegt die "Ring"-Realisation unter dem 1975 verstorbenen Dirigenten Hans Swarowsky mit dem Chor der Wiener Staatsoper und dem Großen Symphonieorchester beziehungsweise der Tschechischen Philharmonie und dem Orchester des Prager Nationaltheaters. Sechzehn Stunden "Ring"-Musik sind hier zu zweieinhalb Hör-Stunden zusammengezogen worden. Dennoch schmälert die Verbindung von Wort und Musik, von Argumentation und Kunstwerk in keiner Weise das unmittelbare Erlebnis, sondern macht es umso bewusster.

Etwa 38 Motive haben die beiden Autoren unter etwa 90 aus dem "Ring" ausgewählt. Der Musik des Vorspiels zu "Rheingold" mit ihren aufwogenden Brechungen wird besondere Aufmerksamkeit geschenkt, denn hier kommen alle Motive zusammen, die später einzeln, konstant, in Variation oder kontrapunktischer Verknüpfung weitergeführt werden: das Natur-Motiv und das Wellen-Motiv, das zugleich ein Sinnbild der Wiedergeburt ist. Dann folgen in "Rheingold" selbst der Gesang der Rheintöchter ("Wei-a! Waga! Woge, du Welle, walle zur Wiege!"), das Rheingold-Motiv, das hier besonders einprägsam und eindringlich ist, so dass es jedes Mal, wenn es später im "Ring" wiederkehrt, stark auf uns wirkt, das Liebesentsagungs- und Liebesfluch-Motiv und das allumfassende Ring-Motiv.

Die Macht des Geldes

Der "Ring", schreibt Wagner, "enthält der Welt Anfang und Untergang", er beginnt mit der Entstehung der Welt und endet mit ihrer Zerstörung. "Rheingold" wiederum beginnt mit dem Naturzustand und dem Fall des Menschen aus dem Zustand der Unschuld. Der Ring, als Allegorie der Macht des Geldes, als Wurzel alles Übels verstanden, hat auch eine innere Symbolik: Das Gold, symbolisch mit dem Feuer gleichgesetzt, bezieht sich ebenso auf die glühende Lebensenergie, auf die Liebe.

Bei der ersten Erwähnung der Macht, die durch Umschmieden des Goldes in einen Ring zu gewinnen ist, hören wir das Motiv des Ringes selbst, eine Folge von Terzen, die erst abwärts und dann aufwärts fortschreitet. Es wird sich erweisen, dass dieses Motiv eine erstaunliche Vielfalt von Stimmungen vereinigt, die durch die geringsten Veränderungen in Harmonie und Rhythmus erzeugt werden. Kein anderes Motiv ist so ambivalent oder lässt sich leichter mit anderen Motiven verbinden. Es erweitert sich zum nahverwandten Walhall-Motiv mit Wotan, dem Oberhaupt der Götter, geht zum Motiv der Riesen Fafner und Fasolt über, die Walhall errichtet haben und denen als Preis Freia, die Göttin der Jugend, versprochen wurde - und das Motiv Freias lässt nun eine schroffe Moll-Version des Gold-Motivs durchbrechen, der eine besonders düstere Version des Ring-Motivs folgt.

Daraufhin vermittelt uns der Klang vieler Ambosse das Gefühl, dass wir eine riesige, widerhallende Höhle durchmessen, in der Zwerge für Alberich, der nicht nur allein oberster Bösewicht ist, den den Rheintöchtern gestohlenen Goldschatz umschmieden. Wie viele entgegengesetzte Empfindungen können durch Musik in einen so engen Zusammenhang gebracht werden! Schmerzlichkeit und Resignation, Schroffheit und Mitgefühl gehören als Paradox des Lebens zueinander.

Liebe und Macht

Der Ring ist kreisförmig, ein ständiger Strom ohne Anfang und Ende. Die Bedeutung des Rings, der Wagners "Ring" den Namen gibt, wird durch den Umstand kompliziert, dass sie zu verschiedenen Zeiten und bei verschiedenen Gestalten verschiedenen Sinn hat. Der Ring steckt ein weites Feld der Gebrauchs- und Missbrauchsmöglichkeiten ab. Für Alberich bedeutet der Ring die Macht, um einmal anstelle der Götter die Welt beherrschen zu können. Als Wotan ihn des Ringes gewaltsam beraubt, stößt er den Fluch aus, dass keiner der zukünftigen Besitzer des Ringes durch Freude und Zufriedenheit belohnt werden soll, sondern durch Neid, Sorge und Tod.

Dieses Fluch-Motiv verbindet sich in beunruhigender Weise nun mit dem Walhall-Motiv (wie der Ring ist Walhall Symbol von Macht und Untergang). Der Fluch hat bereits an Wotan als erstem Opfer seine Wirkung getan, denn er ist zu unausweichlicher Unzufriedenheit verdammt, und am Ende der vielen Opfer des Fluches steht der Tod Siegfrieds. Aber Unzufriedenheit kann auch schöpferisch sein und der Tod ist vielleicht ein Symbol der Verwandlung.

Für Siegfried und Brünnhilde wird der Ring dann in "Siegfried" zum Zeichen der Liebe werden, wenn auch zu einem Zeichen mit ganz besonderen Eigenschaften. Gegenüber dem Liebesglück-Motiv kehrt das Liebesverzichts-Motiv immer wieder, wenn Liebe der Macht unterliegt. Für den Gibichen Gunter wird der Ring zu einer verderblichen Versuchung und für Hagen zu einer lebenslangen Besessenheit. Aber wie sich Hagen des Mordes an Siegfried schuldig macht, so Siegfried der Untreue und der heimtückischen Gewaltanwendung gegenüber einer Frau, Brünnhilde der Beihilfe zum Mord und so weiter. Doch es sind nicht die eigentlichen Verbrechen, sondern mehr deren symbolische Aspekte, die unsere wirksame Aufmerksamkeit beanspruchen.

Musikalisches Beziehungsnetz

Die Erdmutter Erda erscheint im "Ring" nur in Augenblicken tiefer Ungewissheit und verzweifelter Not. Sie warnt Wotan: Er soll den Ring aufgeben. Dazu hören wir Erdas Motiv in der Umkehrung als Untergangsmotiv. Denn der Verlust des Ringes ist gleichbedeutend mit der Hinnahme des Endes der Götter. Brünnhilde entwickelt sich (in "Die Walküre") von der gelehrigen Tochter ihres Vaters zu einer Opponentin Wotans. Gegen seinen Willen rettet sie Sieglinde, die Siegfried unter ihrem Herzen trägt, und Wotan verstößt sie, akzeptiert aber ihren Vorschlag, er möge sie zwar mit Flammen umgeben, aber ein mutiger und freier Mann werde dennoch den Weg zu ihr finden.

Die Musik macht deutlich, an welchen freien Helden beide dabei denken. Wotan fügt noch die prophetische Vision hinzu, dass dieser junge Held (Siegfried), dem er in ihrer aller Interesse keinen Widerstand bieten wird, Wotans Speer zerbrechen und seiner Herrschaft ein Ende bereiten wird. Siegfried kannte die Bedeutung der Furcht nicht. Erst als er Brünnhilde schlafend erblickt, wird er auf einmal von jenem Symptom der Furcht ergriffen - und die entsprechenden Motive legen für diese Mischung der Gefühle beredtes Zeugnis ab.

Einer der schrecklichsten Augenblicke im "Ring": Siegfried wird von Gutrune der Zaubertrank gereicht und dieser trinkt auf Brünnhilde. Doch die Schönheit der Liebesmusik schlägt in den Schrecken der veränderten Harmonie um, als der Trank seinen Gedächtnisverlust bewirkt und all sein Verlangen jetzt Gutrune zuteil wird. Dass sich Siegfried in Gutrune verliebt, ist wiederum der Versuchung der Rheintöchter zu verdanken, und in der Musik von Gutrunes Stimme vernimmt Siegfried den Gesang der Sirenen, dem er nicht widerstehen kann. Erst der sterbende Siegfried wird wieder Brünnhildes Namen auf den Lippen tragen, und in diesem Augenblick hören wir erneut - und das ist eine wunderbare Eingebung - die Musik, zu der Brünnhilde die Augen aufschlug, als Siegfried sie küsste. So stirbt er und erwacht wieder zu neuem Leben. Im Mythos ist der Tod die Verwandlung. Was bleibt, ist die Utopie der Liebe.

Erst durch das Aufspüren des Motiv-Gewebes, des musikalisch-syntaktischen Beziehungsnetzes werden wir der Sinnzusammenhänge des "Rings" mächtig - und das wiederum kann uns ein hohes emotional-geistiges Erlebnis ermöglichen.

Rezension von KLAUS HAMMER - © Die Berliner Literaturkritik, 01.03.05
(Klaus Hammer, Literatur- und Kunstwissenschaftler, schreibt als freier Buchkritiker in Berlin für dieses Literatur-Magazin. Er war u. a. als Gast-Professor am Germanistischen Institut der Universität Stettin tätig und hat jetzt einen Lehrauftrag an der Pommerschen Pädagogischen Akademie Slupsk.)

Hervorhebungen durch Auricula

Rezension: Unser Kommentar

Gerhard K. Englert hat mit "Wagners Ring-Motive" ein erstaunliches Produkt veröffentlicht. Die Einführung in Wagners Ring-Werke ist das erste Hörbuch, welches sich nur einer einzigen Oper widmet (oder besser einem Opern-Werk, denn eigentlich handelt es sich ja um mehrere zusammenhängende Opern Wagners). Diese wird sehr detailliert vorgestellt, und damit ist im Prinzip schon klar, an wen sich dieses Hörbuch richtet: an Besucher dieser Opern, an diejenigen, welche Wagner sehr, sehr schätzen und tiefer in dessen Werk eindringen möchten und an diejenigen, welche sich mehr Wissen über den Aufbau einer Oper aneignen möchten.

Allerdings wird in "Wagners Ring-Motive" nicht allgemein über die Oper, über deren Geschichte usw. erzählt, es werden lediglich die Motive aus diesen Opern vorgestellt. Die wesentlichen Motive (kurze Klangfolgen, welche eine Person, eine Idee, eine Handlung etc. darstellen sollen) werden sehr detailliert vorgestellt, und immer wieder anhand einer Aufnahme in Verbindung miteinander gebracht.

Dies hört sich so speziell an, so dass es die wenigsten Hörer interessieren dürfte? Weit gefehlt. Die Gewichtung liegt auf der Darstellung der Motive, aber während die Autoren durch die Opern schreiten und die Motive aufzeigen, erzählen sie die Handlung der Stücke, und anhand dieser "Zusammenfassung", welche zusätzlich auch sehr viel schöne Musik enthält, geht der Hörer anschließend viel vorbereiteter in die Stücke von Wagner. Es kann also jeder von diesem Hörbuch profitieren, der sich ein wenig für "Der Ring der Nibelungen" interessiert. Selbst als erfahrener Kenner wird man über solche eine unterhaltsame Wiederholung des Inhalts sehr erfreut sein.

Was allerdings ein wenig in diesem Hörbuch fehlt, sind einige Informationen zu der Geschichte dieser Oper, zu ihrer Bedeutung, ihren Erfolgen usw. Man kann dieses Hörbuch allen Besuchern des Rings zuvor wärmstens empfehlen, man hätte aber mit einer mehr oder weniger kurzen Passagen auch zu diesen Themen noch mehr aus "Wagners Ring-Motive" machen können.

Kommentar in echthoerbuch.de, März 2005
Rezension: Wagners Ring-Motive
Sonderband aus der Reihe "Der Klassik(ver)führer"
herausgegeben von Dr. Gerhard K. Englert

Lieben Sie Brahms? Bei dieser Frage hat jeder schnell eine Antwort parat. Aber verstehen Sie Wagner? Nur wenige können hier mit einem eindeutigen Ja antworten. Manch einem bleibt der Zugang zu Wagners Ringtetralogie ewig verborgen. Die Musik erscheint vielen zu lang, zu schwer, zu verworren. Tatsächlich offenbart sich die Größe des Wagnerischen Gesamtkunstwerks nicht auf Anhieb. Hier eben setzt eine neue Doppel-CD an. Den Einsteiger an Wagners Ring heranführen, dem Opernbesucher auf eine aktuelle Aufführung vorbereiten, zu diesem Zweck veröffentlicht Dr. Gerhard K. Englert in Zusammenarbeit mit dem Auricula Verlag einen Sonderband der Hörbuch-Reihe "Der Klassik(ver)führer".

Der Sonderband trägt den Titel "Wagners Ring-Motive". Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass Leitmotive einen wichtigen Schlüssel zum Ring darstellen. Schon Thomas Mann, überwältigt vom "Beziehungszauber" jener Erinnerungs- oder Ahnungsmotive - wie Wager die Leitmotive selbst nannte - suchte die Wirkung des Rings zu erklären. Rätselhaft erschien es dem Schriftsteller, wie Wagner es gelang "eine musikalische Kosmogonie, ja einen mythischen Kosmos selbst zu erbauen und mit tiefsinnig organischen Bios zu begaben, das tönende Schaugedicht von der Welt Anfang und Ende". Mit derart mystifizierten Verklärungen führt man dem Unwissenden schwerlich ans Werk. Der Klassikverführer geht entsprechend einen anderen Weg. Der Reihe nach werden 38 Motive vorgestellt. Durch den stringent chronologischen Ablauf dient das Hörbuch so gleichzeitig als Inhaltsangabe. Den Hörbeispielen stellen die Autoren Gerhard Englert und Sven Friedrich Fachkommentare voran. Sie geben in knappen Worten die Handlung wieder und erläutern den Charakter sowie die musikalische Gestalt der vorgestellten Motive.

"Kurzkommentar hören, Musik genießen, Bescheid wissen" wirbt eine Aussage im Beiheft. Bevor wir zum "Bescheid wissen" kommen, ein paar Worte zum "Kurzkommentar" und zum "Musik genießen". In den Kommentaren wird der Handlungsverlauf äußerst knapp dargestellt. Das wäre noch zu verschmerzen, aber bedauerlicher Weise bleiben auch die Erläuterungen zu oft in unscharfen Andeutungen stecken. Überdies sind die Texte schwer zu verstehen, zumal für den Wagner-Neuling. Eine weniger hochgestochene Sprache wäre sicherlich angebrachter gewesen; Audiokommentare benötigen eben eine andere Ausdrucksweise als Schriftsprache. Beispiel eines Fachkommentars: "In ihrer Liebe die Welt hinter sich lassend und ihr Schicksal allein aufeinander verpflichtend, fallen Siegfried und Brünhilde zu den Worten ‚Leuchtende Liebe, lachender Tod' in die Arme. Ihre Stimmen verbinden sich dabei, die Liebesvereinigung vorweg nehmend, zu einem einzigen, beseligten Liebesjubel". Derart partizipenreiche Hörtexte sind alles andere als eingängig. Erschwert wird das Verständnis durch die merkwürdig modulierende Sprechstimme des Kammersängers Wolfgang Schmidt. Mag er den Siegfried auch öfter in Bayreuth gegeben haben als jeder andere Tenor, so ist er bei allem Respekt der geborene Sprecher nicht. Man hört ihm die Anstrengung an, möglichst deutlich zu artikulieren und im richtigen Tempo zu rezitieren. Seine nüchterne und farblose Vortragsweise ermüdet den Wagner-Wissbegierigen schnell.

Und der Musikgenuss? Ein Kunstgenuss wie ein Opernabend ist bei einer Reihung von Klangschnipseln freilich nicht möglich. Hoch anzurechnen ist es dennoch den Produzenten, dass sie zumindest einige Beispiele länger ausspielen, so den Trauermarsch und das Finale der Götterdämmerung. Die Hörbeispiele stammen allesamt von der 1968 in Tschechien entstandenen Einspielung von Hans Swarowsky. In den Wirren der Revolte wurde damals aus Prager und Nürnberger Musikern ein "Großes Symphonieorchester" zusammengestellt. Dass solche Vereinigungen funktionieren können, wird jedes Jahr in Bayreuth bewiesen, und tatsächlich kann sich das Orchester hören lassen. Auch die Sängergilde ist mehr als beachtlich.

Damals konnte man noch wie selbstverständlich auf große Wagnerstimmen zurückgreifen. Swarowsky dirigiert das Ensemble mit viel Gespür, detailreich und dennoch mit großem Bogen. Seine Interpretation ist irgendwo zwischen Boulez' analytischer Deutung, Soltis dramatischem Ansatz und Levines romantischer Zelebrierung anzusiedeln. Den einzigen Abstrich muss man bei der Aufnahmetechnik machen, die einige Raffinessen untergehen lässt.

Das Booklet ist recht informativ. Schade nur, dass die Notenbeispiele nicht sehr sorgfältig ausgewählt wurden. Wenn etwa im Hörkommentar auf eine Sexte verwiesen wird und die Noten eine übermäßige Quinte zeigen, verliert das Beispiel zwangsläufig an Aussagekraft. Die Heftgestaltung wirkt etwas wirr und uneinheitlich, was jeden positiven Eindruck zwangsläufig schmälert.

Bleibt am Ende die dritte Frage: Weiß der Hörer nach der Hörlektüre Bescheid? Mir scheint, das rühmliche Vorhaben von Englert scheitert bereits im Ansatz. Denn der Ring ist mehr als eine Anreihung von Leitmotiven. Es kommt zu kurz, dass die Motive nicht nur Visitenkarten sind, sondern Zusammenhänge stiften und eine episch-kommentierende Funktion haben. Die Autoren deuten lediglich Wagners kunstvolle Technik an, mit der er die Motive sinnvoll in das Werk einzuflechten vermag. Ferner erschließt sich Wagners Ring nicht nur über die Leitmotivik, sondern auch über die Anlage der Großform, die Erklärung des Stabreims und der dichterisch-musikalischen Periode. Darüber schweigt sich die CD jedoch aus.

So hinterlässt der Sonderband des Klassikverführers leider nur den Eindruck des Mittelmäßigen. Autoren, Sprecher und Designer bemühen sich. Doch bleiben sie etwa hinter dem zurück, was bereits 1968 bei der Decca verwirklicht wurde. Auf Grundlage der exzellenten Aufnahme von Georg Solti kommentierte Deryck Cooke damals 193 Musikbeispiele. Natürlich blieb es auch hier bei der bloßen Vorstellung der Leitmotive. Hier wich man aber der chronologischen Reihenfolge aus und verfolgte ein Motiv von der Grundgestalt bis zu den fernsten Variationen. Didaktisch ist die Einspielung wesentlich besser aufbereitet. Der einzige Nachteil gegenüber der neuen Aufnahme besteht darin, dass sämtliche Kommentare in englischer Sprache verfasst sind.

Wie eine Ring-Einführung auszusehen hat, zeigte Joachim Kaiser schon 1996. In seinem auf vier CDs veröffentlichten Vortrag spricht er neben Leitmotiven, Charaktervorstellungen und Handlungsverläufen auch den Entstehungsprozess und die Rezeptionsgeschichte an. Nach Kaisers Erläuterungen hat der Hörer mit Sicherheit einen weitreichenden Überblick über Stärken, Schwächen, Geniestreiche und Widersprüche in Wagners Ring gewonnen.

Die Macher des neuen Klassikverführers haben sich diesen Anspruch nicht als Leitziel gesetzt. Ihnen ging es allein um eine allgemein verständliche Kurzeinführung. Vielleicht stoßen sie im Zeitalter der Häppcheninformation gerade deshalb auf große Resonanz. Der Sonderband lockt obendrein mit einem Low-Budget-Preis. So mag sich seine Anschaffung für denjenigen lohnen, der sich nicht mit den Tiefen des Werkes beschäftigen will oder sich kurz vor dem Opernbesuch rasch in das Werk einhören möchte. Dem Einsteiger wie dem wirklich Wissensdurstigen empfehle ich indessen weiterhin die Referenzeinführung von Joachim Kaiser. [Heiko Maus]

aus:
DIE TONKUNST online / Ausgabe 0505
© DIE TONKUNST online, 2005 - http://www.die-tonkunst.de
Seite 1/2

Hervorhebungen durch Auricula

Rezension: Klassik(ver)führer erklärt den "Ring"
CD-Edition zur Tetralogie

Wagners "Ring" verstehen - daran übten sich schon etliche Generationen. Eine Riesenhilfe war da Loriots wunderbar verknappende Hörbuch-Kurzfassung auf 2 CDs (Universal), und nun hat sich auch eine Sonderedition aus der Reihe "Der Klassik(ver)führer" an die Tetralogie gemacht. Wer schon immer mal wissen wollte, wie das "Grübel-", Hingebungs-" oder "Liebesentsagungs- "Motiv" klingen und welche Bedeutung sie jeweils im Gesamtkosmos besitzen, der sollte sich das bei Auricula erschienene Doppelalbum nicht entgehen lassen.

Sven Friedrich, der Leiter des Bayreuther Richard-Wagner-Museums und Mitherausgeber des wagner-spectrum, hat einen ausgesprochen kundigen "Ring"-Parcours geschrieben, der sich an der Einführung der jeweiligen Leitmotive orientiert und Wagners Programmatik, Konzeption und Dramaturgie schlüssig erläutert. Vorgetragen werden die kurzen Erklärungen von Kammersänger Wolfgang Schnmidt, der von allen Siegfrieden auf dem Grünen Hügel die meisten Einsätze hatte.

Doch der Text ist das eine, die Musik, die sechzig Prozent der CDs einnimmt, das andere. Und hier ergibt sich sogar ein Nürnberg-Bezug. Denn die verwendete Aufnahme unter der Leitung des Wiener Dirigenten Hans Swarowsky wurde 1968 in der Nürnberger Kongresshalle aufgenommen und war nach Soltis Pionier-Tat die zweite "Ring"-Gesamtaufnahme überhaupt. Sie zeichnet sich bis heute durch ihre enorme Wortverständlichkeit aus.

j.v. Nürnberger Nachrichten vom 14.6.2005
Rezension: Das Hörbuch eignet sich als Vorbereitung, Einstieg oder Repetitorium; einen Opernführer ersetzt es jedoch nicht !

Jahr für Jahr werden die Wagner-Festspiele aus Bayreuth im Radio in alle Welt übertragen. Das Hörbuch "Der Klassik(ver)führer - Richard Wagner" mit Wagners Ring-Motiven kann dazu sehr nützlich sein: Die CD mit Musikbeispielen aus Richard Wagners "Ring des Nibelungen" eignen sich als Vorbereitung, als Einstig oder als Repetitorium; einen Opernführer ersetzen sie jedoch nicht.

Legt man die erste der CDs von Wagners Ring-Motive auf, fängt der Sprecher Wolfgang Schmidt unmittelbar an, das Geschehen der Oper zu erklären; ohne Überschrift, Einleitung oder einleitende Musik. Dann werden die Motive von Richard Wagners "Rheingold", "Walküre", "Siegfried" und "Götterdämmerung" in der Reihenfolge ihres Vorkommens angespielt und erklärt. So entsteht ein Wechsel von Klagbeispielen und gesprochenen Kommentaren. Die Texte von Sven Friedrich und Herausgeber Gerhard K. Englert erläutern genauestens Thema für Thema der vier zum "Ring" gehörenden Opern und erschließen damit Handlung und verkommende Personen. Die Arien, soweit sie Leitmotive des "Bühnenfestspiels für drei Tage und einen Vorabend" enthalten, werden mit ihren Anfängen vorgestellt, dann aber oft schnöde "abgewürgt".

Von ungefähr 90 Ring-Motiven haben die Autoren 38 ausgewählt; die Aufführungsdauer des gesamten "Ring des Nibelungen" von 16 Stunden reduziert sich somit hier auf zweieinhalb Hörstunden. Jedoch kann man wegen der Kürze der Beispiele "Der Klassik(ver)führer - Richard Wagner" nicht als Hör-CD bezeichnen, sondern eher als eine Lehr-CD. Für die Erläuterungen sind musikalische Vorkenntnisse erforderlich. Denn es wird von "nebelhafter Magie" und von "bedrohlicher Chromatik" gesprochen, vom "instrumentierten Ringmotiv" das Wagner von Dur nach Moll umgeschrieben hat. Neben machen Stilblüten, - "es entfesselt sich die Liebe zwischen den beiden" (Sieglinde und Siegurd) -, gibt es häufige Wiederholungen im Text. Jedes mal "fällt der Vorhang", um das Ende eines Aktes oder der ganzen Oper zu beschreiben.

Sprecher der Verbindungstexte im "Klassik(ver)führer" ist Wolfgang Schmidt. Warum der Auricula Verlag nicht einen Schauspieler für die Wiedergabe der sachlich fundierten, aber staub-trockenen Erläuterungen wählte, kann man nur damit erklären, dass Kammersänger Wolfgang Schmidt der dienstälteste "Siegfried" in Bayreuth ist.

Die verwendeten Aufnahmen sind jedoch nicht aus Bayreuth, sondern entstanden 1968 in einer Einspielung von Hans Swarowsky mit der "Tschechischen Philharmonie", dem Chor der "Wiener Staatsoper" und einigen, im Booklet genannten Solisten. Das 10-seitige Booklet zum Sonderband aus der Reihe "Der Klassik(ver)führer" enthält außerdem die Anfangsnoten der Motive, für die Tracks auf den CDs durchnummeriert, so dass jedes Musikbeispiel separat wieder angesteuert werden kann, allerdings sind die Motive nicht sofort am Anfang der Tracks zu finden. Neben Nachwort und Biografien von Wolfgang Schmidt sowie den Autoren Sven Friedrich und Herausgeber Gerhard K. Englert ist eine kurze Abhandlung über "das Leitmotiv" im Booklet nachzulesen.

Auch wenn Sprecher und Text munterer, moderner und lockerer sein könnten, so ist "Richard Wagner" als Sonderband des "Klassik(ver)führers" geeignet, sich diesem schwierigsten aller Wagner-Werke anzunähern und sich für einen aktuellen Opernbesuch vorzubereiten.

Redaktion Literaturtipp.com vom 04.7.2012

Hervorhebungen durch Auricula
Präsentation im Festspielmagazin Bayreuth 2005
Präsentation im Festspielmagazin Bayreuth 2006
Präsentation in den Festspielnachrichten Bayreuth 2008
Fenster schließen